Die Ausstellung „Die Wiederbelebung der Künste“ richtet den Fokus auf diesen letzten Abschnitt der Renaissance und vermittelt einen Überblick über die Epoche: literarische Produktion, Neuerungen auf dem Gebiet von Bildung und Wissenschaft, Verlagswesen.
Description de Gabriel Braeuner pour nos amis français, c’est par ici.
Vieles Gewaltige lebt, doch nichts ist gewaltiger als der Mensch, singt der Chor – in freier Übersetzung – in der Antigone von Sophokles (496-406 v.Chr.). Boris Johnson, vorletzter britischer Premier, zitierte es fast 2500 Jahre später 2021 in der Vollversammlung der UNO. Die Idee von der Größe des Menschen zieht sich durch die Weltgeschichte – und erlebt, merkwürdig, gerade dann eine Blüte, wenn der Mensch wie heute an seiner Größe und Güte zweifeln möchte.
In der Renaissance, im 14., 15. und 16. Jahrhundert, war es so weit. Europa befand sich in einer kritischen Situation. Kopernikus hatte entdeckt, dass nicht die Erde das Zentrum des Universums ist, sondern die Sonne. Die katholische Kirche erklärte das als ketzerisch. Martin Luther schrieb 1517 seine 95 Thesen. Er wird mit dem Kirchenbann bestraft. Erasmus von Rotterdam (1465-1536) bekämpfte daraufhin alle kirchlichen Fesseln und suchte sein Heil in der Antike.
Der Renaissance-Humanismus war geboren. Die griechischen und lateinischen Schriftsteller wurden wieder gelesen. Ausgehend von den Städten Norditaliens, in denen sich das freie Denken und Empfinden eines selbstbewussten Bürgertums Bahn gebrochen hatte, führte die Renaissance, die „Wiedergeburt“ der Antike, in mehreren Ländern Mittel- und Westeuropas zu einer lebensbejahenden, sinnenfrohen Kunst sowie zu einer auf vorchristliches Denken und Handeln ausgerichteten selbstverantwortlichen Menschlichkeit, schreibt der „Digitale Peters“ über diese Epoche.
Ach, könnte das schön sein, eine solche Wiedergeburt. Und wir haben hier gute Voraussetzungen, denn auch und gerade am Oberrhein hat der Humanismus damals Wurzeln geschlagen.
Darüber wird am Donnerstag, 18. April, 19 Uhr, Gabriel Braeuner in der Chapelle de la Rencontre im Viertel Port du Rhin berichten. Er ist wie kaum ein anderer dazu berufen, er ist Vorsitzender des Vereins der Freunde der humanistischen Bibliothek von Schlettstadt, Sekretär der Académie d’Alsace und Vorstandsmitglied der Fédération des Sociétés d’histoire et d’archéologie d’Alsace, dort ist er für die grenzüberschreitenden Beziehungen zuständig. Der Vortrag wird deutsch-französisch simultan übersetzt.
Do., 18. April 2024 um 19 Uhr
Chapelle de la Rencontre, Place de l’Hippodrome im Straßburger Viertel Port du Rhin (TRAM D: Port du Rhin)
Eintritt frei, Spenden willkommen
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