„Ist unsere Erinnerungskultur erfolgreich?“
Vortrag von Uli Hillenbrand
In den letzten Jahren wird wieder verstärkt darüber diskutiert, ob der Umgang der Deutschen mit der NS-Vergangenheit eine positive Bilanz zulässt. In dieser Auseinandersetzung sehen manche die Bundesrepublik als Vorbild für andere Nationen, die „von den Deutschen lernen“ können. Dagegen gibt es Positionen, die die deutsche Erinnerungskultur als defizitär und gescheitert betrachten. Vom „Versöhnungstheater“ und „Kollektiver Unschuld“ ist hier die Rede. Einig sind sich viele Beobachter, dass die Erinnerungskultur in Deutschland besonders unter Druck steht: So ist sie verstärkten Angriffen von rechter Seite ausgesetzt, die in Gestalt der AfD politischen Auftrieb erhalten haben. Zugleich wird der Umgang mit der Vergangenheit auch von linker Seite kritisiert, weil die Fokussierung auf die NS-Verbrechen die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit verstellt habe.
Die Kritik an der Erinnerungskultur ist so vielgestaltig wie die Forderungen nach ihrer Weiterentwicklung. Der Vortrag wirft einen Blick in die Entwicklung der deutschen Erinnerungskultur, beleuchtet aktuelle Kontroversen und bezieht vor allem auch lokale Beispiele zum Umgang mit der NS-Geschichte mit ein.
Konferenzraum der Stadthalle Kehl (Haupteingang), Großherzog-Friedrich-Straße 19, 77694 Kehl
Eintritt frei, Spenden willkommen